Ein junges Paar in Berlin-Mitte. Sie ist voller Energie, will Spass haben, glücklich sein. Er ist Schriftsteller und der Vater ihres neugeborenen Babys. Weil niemand seine Texte drucken mag, weil es Absagen von Verlagen hagelt, hockt er nur noch resigniert herum. Doch die Frau lässt nicht locker; weil sie mehr will vom Leben. Als die Schwiegereltern ihren Besuch ankündigen, weil sie den Enkel sehen wollen, beginnt eine bedeutungsschwangere, schicksalshafte Nacht der Aussprachen. Wie in einigen seiner früheren Filmen – etwa «Der Totmacher» – orientiert sich Romuald Karmakar auch hier an der intimen Form des Kammerspiels, wo dem gesprochenen Wort eine zentrale Rolle zufällt.
DIE NACHT SINGT IHRE LIEDER, eine faszinierende Adaption von Jon Fosses erfolgreichem Bühnenstück, ist ein schnörkelloser, assoziativer Film über die Frage der Ausweglosigkeit. Formal deshalb besonders interessant, weil er über das vertraute Filmsprache-Muster hinausweist und dadurch spannungsvolle Momente der Wahrnehmung erzeugt.
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